Wohnhaus Familie Willy Kohls in Grimme / Uckermark


Das kleine Haus hat eine lange Geschichte hinter sich. Bisher konnte ich das genaue Jahrhundert, wie auch Jahrzehnt, noch nicht ermitteln. Es kann sogar sein, dass seine Anfänge bis in die Zeit nach dem 30-jährigen Krieg zurückreicht.


Sein großer, breiter Schornstein auf dem Dachboden, die ehemals schwarze Küche, die in den 1930er Jahren eine preußische Kappe erhielt, sowie die 1995/96 freigelegten Balken, lassen es zu, sich von der vergangenen Zeit inspirieren und sich in den Räumen wohl fühlen zu lassen.


Das Haus befindet sich in der Mitte des Dorfes. Dennoch ist es, wie alle anderen Häuser des Ortes ebenfalls, ruhig gelegen, mit einem angenehmem Ausblick auf die Dorfstraße. Abgegrenzt wurde es von dieser durch einen Gehweg und einem hölzernen Gartenzaun, der zu DDR-Zeiten durch einen typischen DDR-Metallzaun ersetzt wurde.


Ich, Jahrgang 1956, kenne das Haus bis 1995 mit seinen Weinranken an der Vorderfassade. Der Vorgarten war geprägt von einem großen Apfelbaum und vielen Rosensorten. Direkt hinter dem Haus steht bis heute ein kleiner Bunker, gebaut aus Beton von Willy Kohls. Er ist ein Relikt des zweiten Weltkrieges. Auf den Fotos ist er gut zu erkennen. Die Fläche neben dem Bunker wurde zum Gemüseanbau genutzt. In manchen Jahren wurde sogar etwas auf dem Bunker kultiviert.


Die Fläche hinter der Scheune mit integriertem Stallgebäude wurde von den Hühnern und Küken genutzt. Von der kleinen Scheune war früher ein Stückchen abgetrennt für die Ziege oder Ziegen. Daher hatte dieser noch lange, nachdem die Ziegen fort waren, den Namen Ziegenstall. Im eigentlichen Stall befanden sich ein Pferd, und eine Kuh. Das Pferd wurde ausschließlich als Arbeitspferd genutzt. Es diente dazu, Kies für die Beton- und Terrazzoarbeit der Firma Kohls zu befördern, "Grünes", das heißt, Fressen für die Tiere von den grünen Hängen zu holen und natürlich die Ernte einzufahren.


Alle Zimmer des Hauses waren und sind nach wie vor klein und niedrig. Beheizt wurden sie von Öfen, von den einer aus den 1960iger Jahren stammte, die zwei weiteren aus den Zeit um 1920. Diese beiden rissen wir ab. Wir hätten sie aufwendig in Stand setzen müssen. Jahre später haben wir den Abriss sehr bereut.


Nach der kompletten, jedoch behutsamen Renovierung des Hauses 1995/96 muss auf keinerlei modernen Komfort verzichtet werden.

Ich wünsche Euch eine entspannte Zeit beim Ansehen der Fotos.


Fotos weiter unten in der Fotogalerie


1. Fotos aus der Zeit vor 1995, erkennbar an den schwarz-weiß Aufnahmen, schlechten Farbaufnahmen oder am tristen Äußeren des Hauses.


2. Fotos nach 1995/96 sind unverkennbar